Weiße Laken wehen im Wind
Wolkenfahnen, Himmelsblau
Das Fenster hat drei Ecken
Das Dach ist spitz vom Hospiz
Sein Laken bauscht sich nicht
Noch liegt er schwer darauf
Doch als die Nacht sich senkt
Weht sein Laken mit ihm fort
Weiße Laken wehen im Wind
Wolkenfahnen, Himmelsblau
Das Fenster hat drei Ecken
Das Dach ist spitz vom Hospiz
Sein Laken bauscht sich nicht
Noch liegt er schwer darauf
Doch als die Nacht sich senkt
Weht sein Laken mit ihm fort
Vor meinem Fenster steht ein Baum
Gelbe Blätter zittern im Wind
Noch nicht bereit loszulassen
Mich in Ruhe zu lassen
Hinter meinem Fenster sitze ich
Kann den Blick nicht lösen
Von diesem Blattgewimmel
Das Blatt Papier ist leer
Gegen mein Fenster weht Schnee
Klebt daran und macht es blind
Meine Gedanken wimmeln
Aber finden nicht hinaus
Wenn der Wind
In Blättern rauscht
Mein Haar zerzaust
Wehst Du hindurch
Durch meine Seele
Vielleicht nicht Du
Vielmehr das Bild
Von Dir in mir
Wiederentdeckte Weihnachtsgeschichte aus dem Jahr 2000
„Heilig Abend – erheiternd und labend. Noch eins, Herr Wirt!“ Das zynische Lächeln gefror dem Gast am Tresen im Gesicht. Noch immer waren seine Hände taub vor Kälte, eine eisige Böe drückte gegen die Fenster der kleinen Kneipe. Jeder Schluck spülte ihn weiter fort von diesem unglückseligen Abend, der doch so schön begonnen hatte. Weiterlesen
Das war’s. So geht also Sterben. Okay, der Schmerz war kacke, der Sog furchteinflößend, doch jetzt umhüllt mich warmes Licht. Wenn die Nahtod-Berichte stimmen, bin ich nurmehr Seele, dann muss das hier der Himmel sein. „Nicht ganz“, tönt es aus dem Licht. Weiterlesen
Eine Bewegung wie ein Lidschlag. Da war was. Ein Schatten im Augenwinkel. Schnell. Flüchtig. Er schaut zur Seite. Nichts. Natürlich ist da nichts. Der Besitzer des Herzens glaubt nicht an Übersinnliches. Dabei hat er mitunter durchaus den Eindruck, dass es in seinem Herzen spukt. Weiterlesen
Er musste sich zwingen wegzusehen, doch er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr wenden. Sie sah ihr so ähnlich, jener Frau, die er sich immer erträumt hatte, die er geträumt hatte, fast war es, als würde ein Traum wahr, mehr noch: als hätte er diese Frau selbst erschaffen. Nur, warum erwiderte sie seine Blicke nicht, spürte sie denn nicht dieses Band zwischen ihnen – ein Band, das vielleicht schon immer da war? Weiterlesen
In Träumen kann ich fliegen
Ist mir weder warm noch kalt
Schmecke ich und rieche nichts
In Träumen bin ich dumm
Ich sehe aber denke nicht
Weiß nicht dass ich träume
In Träumen treib ich willenlos
Alles geschieht von ganz allein
Nichts was ich selbst erschaffe
In Träumen sehe ich Menschen
Doch ihre Körper erkenn ich nicht
So müssen es wohl ihre Seelen sein
So seltsam fühlt sich dieses Wort an
So als seist du dann schon tot
Wenn du ihn endlich hast
Dabei ist es das wonach du strebst
Während du lebst und spürst
Dass die Sehnsucht bleibt
Was anders als Seelenfrieden
Ist das Ziel rastloser Suche
Nach einer Seele wie deiner