Endstation Bäckertheke

Die Tasse längst geleert
Auf dem Teller noch
Ein Bissen zum Bleiben
Bis die Theke schließt

So sitzen drei Gestalten
Je an einem Bistrotisch
In der dunklen Nische
Gleich an der Besenkammer

Vorn im hellen Licht
Regt sich noch Broterwerb
Das Leben hier macht
Dort den Winkel tot

Macht sie zu Zombies
Die nichts mehr erwarten
Oder bestenfalls noch das
Was vom Tage übrigbleibt

©Martin Bensen

Alt werden

Ob ich eine Krankenfahrt gebucht habe, will der Taxifahrer wissen, sieht dann, wie ich zu meinem Auto gehe, dreht sich wieder zum Eingang des Dialysezentrums, das gleich neben dem Supermarkt liegt.

Ich verneine noch blöd, stutze, sehe mich plötzlich mit den Augen des Fahrers, wie ich weißhaariger Mittfünfziger nach vorne gebeugt, weil auf mein ihm verborgenes Handy blickend, mehr schlurfe als gehe.

So hielt er, der deutlich Ältere, mich wohl für älter als ich bin, vielleicht für verwirrt, nicht mehr auf Ballhöhe, für einen seiner üblichen Fahrgäste, meist hochbetagt, hinfällig, auf Hilfe angewiesen.

Alt bist du – du bist alt, mit diesem Mantra fahre ich heim, sehe unterwegs einen kurzatmigen Alten an der Hauswand lehnen, einen spindeldürren Grauschopf humpelnd joggen.

An der roten Ampel sitzt im Auto neben mir ein Fahrer mit lichtem Haar, der mit leerem Blick nach vorne starrt, vielleicht wie ich sinniert, was war, und schließlich lustlos weiterfährt.

©Martin Bensen