Als Jakob Wecker pünktlich um Mitternacht von seiner einsamen Kneipentour zurückkommt und nur noch in sein Bett fallen will, sieht er sich selbst schon darin liegen. Aber nichts Lebendiges scheint an seinem Ebenbild zu sein, weshalb er nicht allzu sehr erschrickt, sich gleichwohl wundert, wie er oder der, welcher eine exakte Kopie seiner selbst ist, dort zu liegen gekommen ist. „Liegen“ ist wohl der falsche Ausdruck: Das, was unter der gelüfteten Daunendecke im Licht der Nachttischlampe zum Vorschein kommt, wirkt wie eine Folie, ein lebensgroßes Foto, eher schwarzweiß als farbig, mit der Kontur eines Körpers, eben seines Körpers.
sein
Nur ein Friseur
„Euer Ehren, ich war immer schon und werde immer bleiben, was ich bin: ein Friseur. Nicht mehr und nicht weniger.“
Das Lachen der Klägerinnen ist grausam. So grausam wie die Anklage. Er versteht die Welt nicht mehr. Erst recht nicht, nach allem, was er durchgemacht, was er verloren hat. Was werfen sie ihm vor? Unmöglich habe er sie gemacht, heißt es, in den Ruin habe er sie getrieben. Aber was machen sie mit ihm? Rufmord, nein Mord, ist das! Was hat er denn noch? Friseur zu sein ist sein Leben. Er ist ein guter Friseur. Der beste! Und alle wollten ihn doch. Alle wollten das vollkommene Glück – aus seinen Händen … Weiterlesen
Im Café
Dort sitzen sie sich gegenüber
Die eine redet viel mit Gesten
Auf die mit großen Augen ein
Es scheint Gewichtiges zu sein
Ein Monolog ist es wohl mehr
In dem die vielen Worte nicht
Um Verständnis buhlen müssen
Es scheint was Fesselndes zu sein
Niemand kann die Beiden stören
Selbst jener Ohrenzeuge nicht
Der herzhaft drüber lachen muss
Dass es um einen Stellplatz geht
Du bist
Wann immer du sagst
Du bist
So wie du bist
Einfach nicht du
Wie du wirklich bist
Sage ich
Weil du einfach bist
Wie du bist
Bist du wirklich
So wie du bist
Einfach Du