Flashback

Bei den ersten Tönen
Der Musik von damals
Verklärte sich dein Blick
Rangst du nach Worten
Flammte in deinem Herzen
Das Glück vergangener Tage
Auf
Nahm dich ganz gefangen
Ließ deine Augen glänzen
Machte dich vollends stumm
Und sang zugleich in dir
Solang das Lied erklang
Blieb alles und jeder außen
Vor

©Martin Bensen

Frühling

Merkst du wie dein Herz sich öffnet wenn
Deine Füße durch saftige Wiesen schmatzen
Deine Augen gierig alle Farben verschlingen
Deine Nase bebend Frühling saugt

Spürst du was in dir passiert wenn
Pflanzen lustvoll ihre Knospen öffnen
In alle Wesen kraftvoll Saft einschießt
Die Welt wie von Sinnen sinnlich wird

©Martin Bensen

Ins Leben

In jenem Moment als ich zurück zur Erde fiel
Reichte das Schicksal mir ein neues Spiel
Ich wähnte mich erst in vertrauten Bahnen
Schon bald aber konnte ich Großes erahnen

Rüde hat der Sturz meine Seele verrückt
Und der Aufprall mein Herz beinahe zerdrückt
Haltlos zog ich wieder durch Partydickicht
Erfasste noch gerade dein schönes Gesicht

So folgte ich dir und verlor dich schon bald
Aber nicht lang es erwischte mich kalt
Nah warst du plötzlich das ließ mich erbeben
Fast hilflos stand ich vor dir ganz ungestalt
Tja – da lachtest du und zogst mich ins Leben

In memoriam, 1985 – 1990

©Martin Bensen

Mai-Frau im Juni

Als wir endlich zueinander fanden
Zuckten Blitze grell vom Himmel
Setzten dein rotes Haar in Flammen
Entzündeten unsere Lippen im Kuss

Als wir uns gänzlich einander hingaben
Unsere Körper ineinander verschlungen
Rollten Donnerschläge um uns herum
Prasselte Regen schwer auf unser Dach

Als ich dich später immer noch spürte
Süßer Sommerhauch auf heißer Haut
Fuhr ich allein über dampfende Straßen
Liebestrunken in einen blauen Morgen

Ein neues Leben

17. Juni 1980

©Martin Bensen

Glücksstück

Wenn du sagst du suchst das Glück
Und du findest davon nur ein Stück
Ist dann dieses Stück schon etwas Glück
Oder fehlt zum Glück ein ganzes Stück?

Und wenn du sagst du hast kein Glück
Geht es überhaupt noch um ein Stück
Ist denn nicht eigentlich schon Glück
Verschont zu bleiben vom Gegenstück?

©Martin Bensen