So viel neu. So viele erste Erfahrungen. 1980, endlich erwachsen. Dem rechtlichen Status des Minderjährigen entwachsen. Führerschein, erster Unfall, nichts Schlimmes, aber ein Dämpfer für die neue Freiheit. Unsere Band ist zur Hälfte volljährig und tritt jetzt selbstbewusster auf. Meine Haare sind so lang wie sie nie waren und nie wieder sein werden. Ich fühle mich wie frisch gehäutet, im übertragenen Sinn, denn ich habe immer noch Pubertätspickel. Ich fühle mich stark, voller Energie, dabei bin ich dünn, fast dürr, einer Schlägerei nicht gewachsen, die jeden Tag hinter den Hecken meiner Provinz lauert. Zum Glück trage ich keine Brille, bin auch kein Musterschüler, denn auf die haben es die prekären Burschen besonders abgesehen, die eher früher als später im Knast landen. Einer von ihnen tanzt mit seiner Perle zu unserer Musik. Wir spielen, sie tanzen! Wochen später lädt der spätere Zuhälter mich zum Bier ein, ich scheine ihn beeindruckt zu haben, sieh mal an. Ich bin 18, aber alles andere als selbstbewusst. Deshalb kann ich es zunächst kaum glauben, dass ein Mädchen auf mich stehen soll. Weiterlesen
jung
Weird
Ein weißer alter Mann
Fragt seinen Sohn
Warum er weird
Statt seltsam sagt
Du sprichst das falsch
Sagt er und fleht ihn an
Bitte mach mir meine
Wörter nicht kaputt
©Martin Bensen
Lächerlich
Wie der alte Mann
Linkisch galant
Zur Seite hüpft
Für die junge Kellnerin
Die spöttisch lächelnd
Seinen Tisch abräumt
Macht er sich einfach
Lächerlich
©Martin Bensen
Ratlos
Mit hilflos winkenden Armen
Steht der junge Mann vor ihm
Dem weisen Vater der ihm stets
Ein wertvoller Ratgeber war
Ängstlich schier verzweifelt
Fleht der Junge den Alten an
Doch der steht starr und ratlos>
Schaut schweigend in ein Nichts
So verstummt der Junge auch
Lässt seine Arme mutlos sinken
Hört in dieser totenstillen Nacht
All das Gute wie Blut verrinnen